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Handeln im Notfall / Erste Hilfe2022-06-21T14:32:20+02:00

Handeln im Notfall / Erste Hilfe 

Erste Hilfe am Tier – kann ich das?

JA! Vorausgesetzt, Sie haben sich vorher schon einmal mit den notwendigen Maßnahmen vertraut gemacht und wissen, wie Sie im entsprechenden Moment handeln sollten. Welche Notfälle am häufigsten vorkommen und einen Einsatz notwendig machen, können Sie im Folgenden nachlesen. Selbstverständlich sollte im Ernstfall immer und schnellstmöglich professionelle Hilfe hinzugezogen werden. Speichern Sie die Telefonnummer Ihres Tierarztes oder einer nahe gelegenen Tierklinik ab und informieren Sie diese über den Notfall: Was ist wann passiert und wer ist betroffen? 

Grundsätzlich und zu Ihrer eigenen Sicherheit: Seien Sie sich stets bewusst, dass selbst das liebste und umgänglichste Tier auf Grund großer Schmerzen plötzlich heftige Abwehrreaktionen zeigen und beißen kann. Behandeln Sie einen verletzten Hund oder eine verletzte Katze und natürlich auch jedes andere Tier immer mit der nötigen Vorsicht!

Auch wenn Sie sich nicht in der Lage fühlen, ein Tier im Notfall zu versorgen, ist es hilfreich, Ruhe zu bewahren und Tierarzt oder Tierklinik die notwendigen Informationen mitzuteilen, damit hier bereits erste Vorbereitungen getroffen werden können.

So handeln Sie im Akutfall richtig

Anfall2023-12-06T17:12:15+01:00

Wenn Ihr Haustier einen epileptischen Anfall hat, sollten Sie ruhig bleiben und die folgenden Schritte befolgen:

Stellen Sie sicher, daß sich das Tier an einem sicheren Ort befindet um keine Verletzungen durch unkontrollierte Bewegungen zu erleiden. Stoppen Sie nach Möglichkeit die Zeitdauer des Anfalls. In der Regel dauert ein Anfall nur wenige Minuten. Vermeiden Sie es, Ihr Tier während des Anfalls zu berühren oder zu halten. Tiere können aggressiv reagieren wenn sie aus dem Anfall erwachen. Ohne äußere Einwirkungen kommt der Anfall rascher zum Stillstand. Nach dem Anfall beruhigen Sie Ihr Tier indem Sie leise mit ihm sprechen. Wenn der Anfall länger dauert, oder mehrere Anfälle in Serie auftreten, suchen sie sofort tierärztliche Hilfe auf.

Es ist wichtig, mit Ihrem Tierarzt zusammenzuarbeiten, um die Ursache der Anfälle herauszufinden und einen Behandlungsplan aufzustellen, denn Anfälle sollten nicht unbehandelt bleiben.

Hitzschlag2023-12-06T14:29:38+01:00

Kommt in der Regel nur im Sommer vor, wenn die Kühlungsmechanismen nicht mehr funktionieren (Hunde können nicht schwitzen).

Die typischen Symptome sind:

– Körpertemperatur steigt über 40 Grad Celcius

– starkes Hecheln, erhöhte Atemfrequenz, schwere Atmung

– Speicheln, schneller Herzschlag

– Krämpfe, Zittern, Bewusstlosigkeit

  Maßnahmen:

– das Tier sollte sofort ins Kühle verbracht werden (klimatisiertes Auto)

– nasses Handtuch um Pfoten und Bauch, Innenschenkel und Ohren

– nicht mit eiskaltem Wasser überschütten, vorsichtig kühl abduschen (Beine)

– kühles Wasser anbieten, wenn bei gutem Allgemeinbefinden

Magendrehung2023-12-06T14:27:12+01:00

Bei der Magendrehung handelt es sich um einen absoluten Notfall. Es ist wichtig, keine Zeit zu verlieren und möglichst schnell eine Praxis oder Klinik anzufahren, die in der Lage ist, die notwendige Operation und intensive Nachsorge zu übernehmen. Meist sind Hunde größerer Rassen betroffen.

Die typischen Symptome sind:

– unproduktives Würgen,

– zunehmend aufgetriebener, harter Bauch

– Verschlechterung des Allgemeinbefindens

Die Ursache für diese Erkrankung ist unbekannt, der Magen gast zunächst auf und dreht sich dann. Dadurch wird seine Blutversorgung abgedrückt und die Magenwand stirbt anschließend ab. Diese Krankheit ist lebensbedrohlich und schnelles Handeln ist gefragt

Vergiftung2017-09-21T11:27:01+02:00

Eine Vergiftung kann für Hunde lebensbedrohlich sein. Die häufigsten Vergiftungen sind zurückzuführen auf

  • Schokolade
  • Frostschutzmittel
  • Rattengift
  • Schneckenkorn

Sollten Sie bemerken, dass Ihr Tier eine Substanz aufgenommen hat, kontaktieren Sie bitte umgehend Ihren Tierarzt und stellen Ihr Tier dort vor. Wurde die Substanz erst vor kurzer Zeit gefressen, wird Ihr Tierarzt das Tier erbrechen lassen, damit das Gift nicht vom Körper aufgenommen wird.

VORSICHT! Bereits kleine Mengen Schokolade können zu Vergiftungserscheinungen führen, da das in der Schokolade enthaltene  Theobromin Herzrasen, Krämpfe und extreme Nervosität bis hin zum Tod auslösen kann. Hat der Hund Schokolade gefressen, muss er stets sofort und als Notfall tiermedizinisch versorgt werden.

Weitere Substanzen, die in einer bestimmten Menge für Tiere giftig sein können sind:

  • Trauben und Rosinen
  • Avocado
  • Macadamianüsse
  • Lilien
  • Zigaretten

 

 

Darmverschluss2017-09-28T23:27:33+02:00

Oberstes Gebot: Bei einem Darmverschluss oder dem geringsten Verdacht, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, da Lebensgefahr besteht!

Typische Symptome eines Darmverschlusses sind:

  • Immer wiederkehrendes Erbrechen
  • Schmerzen beim Berühren des Bauches
  • Harte Bauchdecke
  • Schlechter Allgemeinzustand
  • Sehr rote oder sehr blasse Schleimhäute
  • Fieber oder Untertemperatur (beim erwachsenen Hund liegt die Körpertemperatur zwischen 37,5 und 39 Grad, bei Welpen bis 39,5 Grad)
  • Herzrasen
  • Schnelle, flache Atmung
Giftköder2017-09-28T23:24:18+02:00

Falls Ihr Hund einen Giftköder gefressen hat:

  • Entfernen Sie den Hund umgehend vom Giftköder
  • Kontaktieren Sie schnellstmöglich einen Tierarzt und unterrichten diesen von bereits sichtbaren Symptomen
  • Bringen Sie Ihren Hund so schnell wie möglich zu Ihrem oder dem nächstgelegenen Tierarzt
  • Notieren Sie, wann der Giftköder gefressen wurde, sofern möglich auch welche Menge
  • Nehmen Sie eine Probe mit oder fotografieren Sie den Köder
  • Bringen Sie die Verpackung der aufgenommenen Substanz mit zum Tierarzt

Folgende Symptome können auf eine Vergiftung hinweisen:

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, starkes Speicheln
  • Atemstörungen, helle Schleimhäute im Zahnfleischbereich
  • Schwankender Gang, Taumeln, Atemstillstand, Krämpfe
  • Schneller Herzschlag, Herzstillstand, Lähmungserscheinungen
  • Bewusstlosigkeit, übermäßiges Hecheln
  • Punktförmige Blutungen in Unterhaut oder Maulschleimhaut, aus dem Maul, der Blase oder dem Darm

 

 

Knochenbruch2017-09-21T11:21:20+02:00

Grundsätzlich gilt: Besteht der Verdacht eines Knochenbruchs, ganz gleich ob beim Hund oder bei der Katze, muss der sofortige Transport zum Tierarzt erfolgen. Neben dem vermuteten Bruch können auch Muskeln, Sehnen und Bänder betroffen sein.

Was ist im Notfall zu tun?

  • Ob Hund oder Katze, das Tier muss möglichst ruhig gehalten werden, damit sich die Verletzung an der Bruchstelle nicht verschlimmert
  • der Knochenbruch sollte nach Möglichkeit geschient werden, damit sich die verletzte Gliedmaße auch während des Transports zum Tierarzt so wenig wie möglich bewegt. Bei einem offenen Bruch decken Sie die Gliedmaße mit einem sauberen Tuch ab.

Wie schient man einen Knochenbruch?
Ist ein Bruch offensichtlich, sollte die betroffene Stelle nach Möglichkeit geschient werden, um sie „unbeweglich“ zu machen. Insbesondere dann, wenn die Fahrt zum Tierarzt längere Zeit in Anspruch nimmt oder über holprigen Untergrund führt. Als Schiene kann zum Beispiel ein Stock oder eine zusammengerollte Zeitung dienen.

Die Schiene muss sehr gut abgepolstert werden, damit Lagerung und Fixierung nicht noch mehr Schmerzen verursachen. Die gebrochene Gliedmaße vorsichtig an der Schiene anlegen und weit oberhalb sowie unterhalb des Bruchs vorsichtig fixieren. Auch hierbei ist Vorsicht geboten! Die Fixierung darf nicht zu fest sein, da sonst die Gefahr besteht, dass die betroffene Gleidmaße abstirbt.

 

Pfotenverletzung2023-12-06T14:23:02+01:00

Humpelt Ihr Hund, kann dies auf eine Pfotenverletzung hinweisen. Untersuchen Sie daher den Ballen aufmerksam.
Möglicherweise handelt es sich „nur“ um eine wundgelaufene Pfote. Etwas Pfotensalbe (auch Bepanthen oder Vaseline) sorgen für Pflege des Ballens und rasche Schmerzlinderung. Ein dünner Verband oder ein Söckchen schützen den Ballen.

Blutet der Ballen, kann es sich auch um eine schwerwiegendere Verletzung handeln, die Sie schnellstmöglich untersuchen sollten:

  • Versuchen Sie, Ihren Hund ruhig zu halten
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund nicht an der verletzten Wunde leckt
  • Sehen Sie sich Pfote und Ballen genau an, um festzustellen, ob sich Ihr Hund einen Stein, ein Dorn oder einen anderen spitzen / scharfen Gegenstand eingetreten hat
  • Bei kleineren Wunden und oberflächlich sitzenden, minimalen Fremdörpern: Entfernen Sie diese vorsichtig mit einer Pinzette und säubern Sie die Verletzung mit klarem Wasser. Ein Desinfektionsspray und ein Verband (alternativ ein Söckchen) sorgen dafür, dass keine Bakterien in die Wunde gelangen
  • Bei größeren Fremdkörpern oder klaffenden Wunden: Immer einen Tierarzt aufsuchen
Augenverletzung2017-09-21T11:12:23+02:00

Decken Sie das Auge mit einem feuchten, fusselfreien Tuch ab und sorgen Sie dafür, dass Ihr Tier sich nicht mit der Pfote oder aber an Gegenständen reibt. Suchen Sie umgehend den Tierarzt auf.

Bissverletzung2023-12-06T17:13:52+01:00

Wenn Ihr Hund von einem anderen Artgenossen gebissen wurde oder in eine heftige Rauferei geraten ist, raten wir Ihnen dringendst, ihn tierärztlich untersuchen zu lassen. Auch wenn es ihm augenscheinlich nichts fehlt oder nur kleine Wunden sichtbar sind. Quetschungen im Innern, tiefer gehende, äußerlich nicht sichtbare Verletzungen, Infektionen oder andere Spätfolgen können äußerst gefährlich werden.

  • Behalten Sie ihn auch in gewohnter Umgebung angeleint und untersuchen Sie Ihren Hund eingehend
  • Zum Selbstschutz: Maulkorb oder Maulschlinge anlegen. Auch bei oberflächlich unscheinbaren Verletzungen kann ihr Hund Sie vor Schmerz / Schock attackieren und beißen.
  • Um Ihrem Hund helfen und mitunter lebensbedrohliche Verletzungen schnellstmöglich erkennen zu können, müssen wir wissen, was passiert ist, wer beteiligt war und wann der Vorfall statt fand.
  • Teilen Sie uns mit: Bewegt sich Ihr Hund ungewöhnlich? Humpelt er plötzlich oder gab es bereits vor der Rauferei eine Bewegungsstörung, die eine andere Ursache hat? Gab / gibt es Blutungen oder Bisstellen? Wo befinden sich diese?
  • Bei offensichtlich schweren Verletzungen: den Hund in stabile Seitenlage bringen. Das Maul ist dabei der tiefste Punkt, damit Erbrochenes und Blut abfließen können. Bei bewusstlosen Hunden: Maul öffnen und Zunge herausziehen.
  • Wunden äußerlich reinigen und ausspülen, am besten mit klarem Wasser, danach desinfizieren, gegebenenfalls verbinden
  • Den Hund während des Transports zum Tierarzt vor Auskühlung schützen

Transport

  • VORSICHT! Durch ungeschickte Bewegungen der Körperteils kann die Situation verschlimmert werden!
  • Der Transport muss wegen der großen Schmerzbelastung sehr behutsam erfolgen
  • Gliedmaßen, die auf Brüche oder Beschädigung des Bewegungsapparates hindeuten, einfach hängen lassen
  • Wenn möglich einen Helfer organisieren
  • Vorab mit Tierarzt telefonisch Kontakt aufnehmen
Lahmheit2017-09-21T11:22:22+02:00

Lahmheiten werden von schmerzhaften Zuständen verursacht. Es handelt sich also um ein Symptom für eine andere schmerzhafte Erkrankung oder Verletzung. Die Ursache für die Lahmheit ist von außen nicht immer zu erkennen, zum Beispiel wenn der Bandapparat betroffen ist. Auch Verschleißerscheinungen der Gelenke verursachen Schmerzen und können dazu führen, dass der Hund lahmt.

Je nach Schweregrad spricht man von geringgradiger, mittelgradiger oder hochgradiger Lahmheit. Geringgradige Lahmheiten sind nur bei genauem Hinsehen zu erkennen.

  • Bei geringgradigen Lahmheiten sollten Sie Ihren Hund unbedingt über zwei Tage schonen, ausschließlich an der Leine führen und Tobespiele gänzlich vermeiden. Ist danach keine Besserung feststellbar, muss ein Tierarzt hinzugezogen werden.
  • bei mittelgradiger oder hochgradiger Lahmheit ist stets sofort ein Tierarzt hinzuzuziehen. Als Erste Hilfe Maßnahme sollte das schmerzende Körperteil ruhig und bequem gelagert werden.

Lahmheiten nach Unfällen im Freien
Leider kommen Lahmheiten nur allzu häufig vor, wenn weit und breit keine Versorgungsmöglichkeit besteht, zum Beispiel beim Wandern in den Bergen. Gerade bei großen Hunden stellt sich dann die Frage, wie dieser nach Hause bzw. zum nächstgelegenen Tierarzt kommt. Handelt es sich bei der Lahmheit um eine offensichtliche Knochenverletzung an einer Gliedmaße, sollte diese vorsichtig geschient werden.

  • Hierfür das Bein unter der Schiene abpolstern, zum Beispiel mit T-Shirt, Pulli oder Handtuch etc.
  • Als Schiene können gerade dünne Äste verwendet werden. Diese sollten seitlich der Verletzung mit einem Stück Stoff, einem T-Shirt etc. befestigt werden.
  • Das Tier langsam zurück führen oder wenn möglich tragen.
  • ACHTUNG! Bei offenen Brüchen Wunde abdecken.
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