Coronaviren bei Hunden und Katzen
Immer häufiger stellt sich die Frage, ob Hunde und Katzen Überträger des Coronavirus (COVID-19) sein können. Dr. Marion Link, Fachärztin für Innere Medizin und Gp Cert Neurologie der Link & Jopp Kleintierspezialisten in Starnberg klärt auf.
Ist eine Übertragung von Coronaviren von Tier zu Mensch möglich?
Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft kann das Virus nicht von Haustieren auf den Mensch oder umgekehrt übertragen werden. Weder unsere Hunde noch Katzen noch die Heimtiere wie Kaninchen, Hamster etc. können an SARS-CoV-2 erkranken.
Hunde und Katzen können ebenfalls an Coronaviren erkranken. Handelt es sich dabei um dasselbe Virus wie beim Menschen?
Nein. Es handelt sich um unterschiedliche Gattungen des Virus. Die Coronaviren bei Hunden und Katzen gehören zu den alpha Coronaviren und sind ganz klar abzugrenzen vom Coronavirus SARS-CoV-2 (dies ist ein beta-CoV).
Wie äußert sich eine Erkrankung durch Coronaviren bei Hunden bzw. Katzen?
Sie verursachen bei Hund und Katze Durchfälle, bei den Katzen mitunter (nach Mutation des Virus) auch Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum oder der Brusthöhle.
Was passiert mit meinem Haustier wenn ich an einem Coronavirus erkrankt bin?
Derzeit werden keine zwingenden Maßnahmen wie Absonderung, Trennung oder Quarantäne der Haustiere empfohlen.
Grundsätzlich sollte eine andere (nicht infizierte) Person gebeten werden, mit dem Hund Spazieren zu gehen. Diese Person sollte vorsorglich die Leine wechseln und nach dem Kontakt mit dem Tier die Hände gründlich waschen.
Im sehr unwahrscheinlichen Fall, dass Ihr Hund oder die Katze ebenfalls Fieber oder Atemwegsprobleme zeigt, könnte im Einzelfall eine Beprobung und Testung von diesem Tier vorgenommen werden. Hier muss sich das Gesundheitsamt mit dem Veterinäramt in Verbindung setzen. Grundsätzlich sind die Prinzipien der Hygiene (Hände waschen, kein Mund-zu-Gesicht Kontakt) im Umgang mit den Haustieren immer ratsam.
Wie verhalte ich mich als Tierhalter wenn ich an einem Coronavirus erkrankt bin?
Bitten Sie Personen ausserhalb des Haushalts mit dem Hund Spazieren zu gehen. Nicht erkrankte Personen sollten vorsichtshalber eine andere Leine verwenden. Vermeiden Sie engen Kontakt zu Ihrem Hund oder Ihrer Katze (kein Abschlecken lassen, kein Kuscheln, kein Gesichts- bzw. Nasen-Mundkontakt, kein Essen teilen).
Bitte nehmen Sie keine Desinfektion des Hundes oder der Katze vor! Dies ist gesundheitsschädlich und stressig für das Tier.
Eine Abgabe im Tierheim sollte nur im äußersten Notfall in Erwägung gezogen werden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt derzeit keine Quarantäne für diese abgegebenen Tiere.
Wurde das Virus vom Tier auf den Mensch übertragen?
Es gibt Hinweise auf Fledermäuse als Ursprung der SARS-CoV-2 Infektion, es ist unklar ob hier eine direkte Übertragung oder über einen Zwischenwirt stattgefunden hat. Genetische Analysen des Virus zeigen daß COVID-19 ein eng verwandtes Virus des Coronavirus der Fledermäuse ist
Wie erfolgt die Behandlung IHRES Tieres bei den Link & Jopp Kleintierspezialisten?
Wir möchten dringend helfen, einer weiteren Verbreitung des COVID-19 entgegenzuwirken. Um gleichzeitig die tierärztliche Versorgung der vierbeinigen Lieblinge längerfristig gewährleisten zu können, mussten wir unsere Hygienemaßnahmen enorm verschärfen und für die Tierhalter eine Zutrittsbeschränkung zur Praxis einrichten. Wir sahen uns hierzu gezwungen, da die Erfahrung aus den ersten Tagen mit Covid-19 im Bewusstsein der Menschen gezeigt hat, dass ein Abstand halten von mindestens 1,5 m in vielen Fällen kaum möglich ist. Die Zutrittsbeschränkung dient dem Schutz der Tierbesitzer und unserem eigenen Schutz. Nur so können wir alle bald wieder zu einem normalem Leben zurückfinden.
Wir bitten unsere Tierbesitzer darum, ein Mobiltelefon zur Vorstellung des Tieres parat zu haben. So können Sie vorab mit uns wie gewohnt ausführlich besprechen, welches Problem bei Ihrem Tier vorliegt.
Was mache ich, wenn mein Hund / meine Katze große Angst vor dem Tierarztbesuch hat?
Ängstliche Tiere behandeln wir stets ruhig und mit größter Umsicht. Wir telefonieren zuvor mit den Besitzern um die Zeit in der Praxis ohne die Tierhalter auf ein Minimum zu reduzieren. Unsere liebevollen Helferinnen sind gerade im Umgang mit ängstlichen oder schwierigen Patienten sehr erfahren, dies spüren auch die Tiere sofort. In unserer Praxis herrscht eine ruhige, besonnene Atmosphäre. Alle Untersuchungen und Behandlungen werden mit größter Feinfühligkeit vorgenommen. Wer uns und unsere Praxis kennt, weiß dass dies bei uns Realität ist. Jenen Tierhaltern, die ein großes Problem damit haben, ihr Tier ohne ihr Beisein in der Praxis untersuchen zu lassen, können wir gern ein Video von der Untersuchung und Behandlung zusenden.